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Nun wird die Welt des endlosen Internets bereichert durch ein weiteres Baublog. Wir sind eine vierköpfige Familie mit einem Pferd, einem Hund, drei Katzen und zwei Zwergkaninchen. Da braucht man schon mal ein wenig Platz für allerlei Blödsinn und so sind wir auf die Idee gekommen, ein kleines Stückchen Land zu kaufen, um uns den Traum eines Holzhauses zu erfüllen...

29 Oktober 2010

19.Oktober 2010 - schluffiger Kiessand -

Bauherrenwort des Tages: SCHLUFFIGER KIESSAND

...schluck... Aufgeschreckt durch das Baublog der Familie „Schneider im Glück“, ebenfalls Dammann-Haus-Bauherren... wechselten sich Kälteschauer und Schweißausbrüche ab... Wechseljahre oder schlechtes Omen?

Bei denen ist nämlich die Hütte abgesoffen, offenbar wegen fehlender Drainagefähigkeit des eingebrachten Bodens....

Krisensitzung in der Kneipe gegenüber gestern abend und als Ergebnis ein Schlachtplan:

  1. der Bodengutachter soll was sagen zu den Angeboten, der „offenen Wasserhaltung“ und dem Geotextil
  2. Dammann muß was sagen zum Kronshagener Erdrutsch
  3. Familie Schneider könnte vielleicht was sagen, was da passiert ist
  4. Firma Do. und/oder H. müssen sagen, daß ihnen das nicht passiert!

Gleich morgens... (um 11:00 war Notartermin für die Grundschuld) Dammann angerufen... „Ja, Kiessand ist das selbe wie Füllsand... nun in Kronshagen war der Untergrund sehr moorig.... Wanne gebaut in den Untergrund....Wasserstau, konnte seitlich nicht weg... Verdichtungsfehler....deshalb auch Drainage nachträglich um's Haus verlegt...Fehler Tiefbauer...“ und.... „Nee, Wasseranschluß an Garage statt Hauswand geht nicht wegen Frost...“ hmmm schade, doch ein Brunnen? Chef ist bockig.

Und dann e-mail an Bodengutachter mit Bitte um einen Telefontermin... (muß sich ja nach zwei Jahren erstmal wieder einlesen können der gute....) Prompte Antwort: Heute – Montag ab 18:00 Uhr auf Handy. Gemerkt – getan:

also...Telefongespräch mit Herrn R. / Bodengutachter Montag,
18.10.2010/18:00

1. Geotextil: - ist zu entscheiden, wenn der Mutterboden abgetragen ist und der
Füllsand kommt. Sollte es zu dem Zeitpunkt massiv regnen, sammelt sich Wasser in der Baugrube und man kann keinen Füllsand einbringen. Nasser Füllsand ist nicht zu verdichten, das ist das Problem, denn Wasser kann nicht entweichen und man kann Wasser auch nicht komprimieren (das ist mir schon klar! ;o). Geotextil sorgt dann für eine Verteilung des Wassers und verhindert eine Durchmischung von Lehmboden und Füllsand. Nur in diesem Fall ist Geotextil sinnvoll, ansonsten nicht notwendig

2.Schluffiger Kiessand / Füllsand: Füllsand ist billiger und hat gleich große
Bestandteile, dadurch weniger Drainagewirkung. Füllsand muß allerdings 5 - 7 x
gerüttelt werden bis er "fertig" ist

Kiessand ist von ihm in der Größe 0 - 32 mm empfohlen worden. Durch
die unterschiedliche Größe hat man mehr Drainagewirkung. Kiessand ist deutlich
teurer (10 - 12,50 € à t), muß aber nur 2 -3 x gerüttelt werden.

Meine Idee: Unter Haus und Garage schluffiger Kiessand in der von ihm
empfohlenen Höhe und in den Nebenflächen Füllsand... fand er eine gute Idee und befürwortet dies. Ich werde das nochmal rechnen...

3. Offene Wasserhaltung/Baudrainage: Muß man entscheiden, wenn man den
Mutterboden abträgt. Er sagt, er sichert sich mit diesen Empfehlungen (Geotextil
und Wasserhaltung) gegen programmierten Baufusch ab, es gibt Leute, die
beauftragen Lohnunternehmer für ihre Erdarbeiten, die haben von Tuten und Blasen keine Ahnung, damit sind größere Katastrophen verhindert... In unserem Fall: "Mit wem machen Sie denn die Bodenarbeiten??" Do. oder H.... "KEINE
PROBLEME... die kenne ich beide, da müssen sie sich keine Sorgen machen, die
verstehen was sie tun...!"

Also... auch hier gilt: je nach Wetterlage... bei zu viel Regen oder doch
Wassereinbruch von der Seite muß halt das Wasser raus aus der Baugrube... also abgepumpt werden. Kann aber vor Ort zeitnah entschieden werden

4. wann treffen/Kosten?
Vor Beginn der Erdarbeiten möchte er nicht unbedingt kommen, eine zusätzliche
Beratung hält er für überflüssig, sagt, er kennt Do. und H., da braucht
er keine zusätzlichen Absprachen. Er nimmt aber die Baugrube ab, sobald der
Mutterboden entfernt ist, bevor der Füllsand bzw. der Kiessand draufkommt. Dies wird nach Aufwand abgerechnet Kilometergeld + Zeit, grob gerechnet ca. 280,00 €.


Na, das sind doch mal Aussagen, wie?

Und gerade... Anruf von Fa. K./Vermessungsbüro... „Nee,uns liegt keine Anfrage vor... wo ist das denn? ...Straße 38 haben wir hier nicht... Flurstück xxx.... OH GOTT, das ist ja ein Riesen-Acker? Was wollen Sie denn da vermessen haben???“

Na, nu ma nich so negativ! Ist doch nur ne kleine Hütte, die da draufkommt....

Komisch, den einen ist das Unterfangen zu schmächtig, die reagieren erst gar nicht... und die anderen kollabieren angesichts der Größe... Was tun die nur in Neubaugebieten?

Auf jeden Fall ist Bauherr-Chef jetzt auch so weit: „Dann müssen wir ja wohl diese Woche mal den Erdbau-Auftrag vergeben, oder?“ Jupp – müssen wir!

Ja, und dann gestern Abend noch reger e-Mail-Verkehr mit Herrn Schneider... echt nett von ihm! Hat mir die Sache dann nochmal aus seiner Sicht erklärt... Fehler war wohl eine Kombi von mehreren Unfähigkeiten...:
  • kein Gutachten vor Baubeginn
  • schlechter Boden
  • Wannenbau ohne Abflußmöglichkeit
  • falscher Füllsand
  • mangelhafte Verdichtung, dadurch Hohlräume als Wasserspeicher
  • fehlende Kontrolle (kein Verdichtungsnachweis gefordert)

naja, hoffentlich passiert das bei uns nicht...

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